Brunnen am Lindenplatz bei Nacht. Hellerleuchtet durch die Straßenlaternen. Im Hintergrund der Maibaum der Bissener Maigesellschaft.Eine Kappelle im Sonnenlicht, Ein großer Baum und Steine im Vordergrund; Würselen PleyHerbstmorgen im Wurmtal; leichter Nebel zieht in der aufgehenden Sonne über Wiesen und BäumePfarrkirche St. Sebastian in herbstlichem Sonnenlicht

“Wöschelter Düvel”

Am 5. Dezember 2000, dem damaligen Tag des Ehrenamtes, stellte Würselens Bürgermeister Werner Breuer die von ihm ausgelobte Ehrengabe für ehrenamtlich Tätige in Würselen der Öffentlichkeit vor. Diese Ehrengabe wurde dann erstmalig anlässlich des Neujahrsempfanges 2001, am 6. Januar 2001, verliehen.

Bei der Schaffung dieser Ehrengabe wollte Bürgermeister Werner Breuer ein einmaliges Werk bereitstellen und dieses höchstens – wenn überhaupt – einmal pro Jahr vergeben. So wurde Kontakt mit dem Würselener Steinmetz- und Steinbildhauermeister Rainer Klinkenberg aufgenommen, mit dem die Ehrengabe eng abgestimmt wurde, der das nun vorliegende Werk schuf. Die Ehrengabe von Bürgermeister Werner Breuer erhält den Namen “WÖSCHELTER DÜVEL” und wurde durch Rainer Klinkenberg als etwa 35 cm hohe Steinfigur geschaffen. Die Figur wurde während zwölf Arbeitsstunden aus portugisischem Marmor (kommend aus Estremoz) geschaffen und ist frei interpretiert. So wie die Ehrengabe ein besonderes Dankeschön an eine bestimmte Person aus Würselen sein wird, wird sie auch ein absolutes Einzelexponat bleiben.

Bei einer eventuellen Neuauflage wird sich der Schaffer des Werkes an die Abbildung des Wöschelter Düvel zwar anlehnen, aber im Aussehen wieder ein Einzelstück schaffen. Die Auszeichnung erhielt den Namen Wöschelter Düvel in Anlehnung an den Düvel im Turm der Pfarrkirche Sankt Sebastian. Historisch belegt ist, dass zu früheren Zeiten diese Bildnisse geschaffen wurden, um Böses abzuwenden.

So legte auch der Schaffer des Werkes, Rainer Klinkenberg, besondere Maßstäbe an den WÖSCHELTER DÜVEL:

  • Von Ehrenamtlichen wird “höllisch” viel verlangt,
  • die Aufgaben fordern nur zu oft “Leib und Seele”,
  • oft hat diese selbstlose Arbeit auch noch einen “Pferdefuss”
  • und nicht selten werden den Ehrenamtlichen auch noch “Hörner” aufgesetzt.

Alles das symbolisiert der kleine Kerl, der Pate stand und Wahrzeichen Würselens ist.

Verleihung des “Wöschelter Düvels” an August Liebenwein

Zum ersten Mal verlieh Bürgermeister Werner Breuer den “Düvel” beim Neujahresempfang 2001 der Stadt Würselen am 6. Januar 2001 in der Aula des städtischen Gymnasiums. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2001 am 20. November 1997 zum JAHR DES EHRENAMTES erklärten. Hauptziele des Jahres des Ehrenamtes sind die verstärkte Anerkennung, Förderung und Vernetzung von freiwilligen Aktivitäten weltweit, erklärten die Vereinten Nationen. Die erste Person, die mit dem “Wöschelter Düvel” ausgezeichnet wurde, war August Liebenwein.

Verleihung des "Düvel"

Aus der Rede von Bürgermeister Werner Breuer zur Verleihung der hohen Auszeichung hier die entsprechende Fundstelle:

“(…) Um gerade dieses ehrenamtliche Engagement in Würselen herauszuheben, habe ich mich entschieden, diese besondere Ehrengabe des Bürgermeisters der Stadt Würselen zu schaffen und zu stiften. Er wird heute hier beim Neujahrsempfang 2001 erstmalig verliehen. Viele von Ihnen, liebe Vereinsmitglieder, die ehrenamtlich und freiwillig aktiv und tätig sind, hätten diese Ehrengabe verdient. Aber ich möchte heute eine Person besonders erwähnen und diese mit dieser Ehrengabe erstmals bedenken. Es ist ein Mann, der sich seit vielen Jahrzehnten schon ganz still und wenig von der Öffentlichkeit beachtet, um das Kulturgut der Stadt Würselen verdient gemacht hat. Viele von Ihnen wissen vielleicht gar nicht, dass es ihn und die Institution gibt. Alleine aus diesem Grunde möchte ich heute einmal Dank sagen von ganzem Herzen Herrn August Liebenwein, der den Wöschelter Düvel heute und hier für sein ehrenamtliches Engagement um das Kulturarchiv der Stadt Würselen erhalten wird.

Herr Liebenwein ist von Beruf Lehrer, heute zwar pensioniert, aber hat in seinem Leben vielen jungen Menschen das Rüstzeug für deren späteren Lebensweg geben können. Er begann sein berufliches Wirken an der früheren Volksschule und hier an einer Einlehrerschule in der Eifel. Später wurde er versetzt zur Grundschule nach Morsbach, wo er sehr enge und intensive Kontakte zu dem legendären Pfarrer Josef Thomé hatte. Hiernach wurde er Rektor der Grundschule in Scherberg, wo er schließlich Anfang der 90er Jahre pensioniert wurde. Seit dem Jahre 1963, also mittlerweile seit 37 Jahren, arbeitet August Liebenwein ehrenamtlich und freiwillig im Kulturarchiv der Stadt Würselen. Er hat sich sehr verdienstvoll eingesetzt und kulturbedeutsame und historisch wertvolle Bestände gesammelt und gesichert. Durch seine vielfältigsten und guten Kontakte ist es ihm gelungen, immer wieder Material an Land zu ziehen, das für das Kulturarchiv und damit für die gesamte Stadt Würselen von besonderer Bedeutung ist. (…)

Um gerade dieses ehrenamtliche Engagement in Würselen herauszuheben, habe ich mich entschieden, diese besondere Ehrengabe des Bürgermeisters der Stadt Würselen zu schaffen und zu stiften. Er wird heute hier beim Neujahrsempfang 2001 erstmalig verliehen. Viele von Ihnen, liebe Vereinsmitglieder, die ehrenamtlich und freiwillig aktiv und tätig sind, hätten diese Ehrengabe verdient. Aber ich möchte heute eine Person besonders erwähnen und diese mit dieser Ehrengabe erstmals bedenken. Es ist ein Mann, der sich seit vielen Jahrzehnten schon ganz still und wenig von der Öffentlichkeit beachtet, um das Kulturgut der Stadt Würselen verdient gemacht hat. Viele von Ihnen wissen vielleicht gar nicht, dass es ihn und die Institution gibt. Alleine aus diesem Grunde möchte ich heute einmal Dank sagen von ganzem Herzen Herrn August Liebenwein, der den Wöschelter Düvel heute und hier für sedt Würselen von besonderer Bedeutung ist. Um dieses Kulturarchiv beneiden uns viele Kommunen in der Nachbarschaft, haben sie eine solche oder ähnlich vergleichbare Einrichtung nicht vorzuweisen. Zwar gibt es in allen Kommunen sogenannte Verwaltungsarchive mit der dazu gehörigen Aktenverwaltung, aber ein historisch bedeutungsvolles Kulturarchiv wird in dieser Form ausschließlich in Würselen gehegt und gepflegt. Für diesen fast vierJahrzehnte langen Einsatz, den August Liebenwein ehrenamtlich und freiwillig für die Stadt Würselen leistet, danke ich ihm heute und hier von ganzem Herzen und überreiche ihm nun den Wöschelter Düvel….”

Verleihung des “Wöschelter Düvels”
an die Arbeitsgemeinschaft Würselener Jungenspiele (AWJ)

Einen “2. Wöschelter Düvel” verlieh Bürgermeister Werner Breuer anlässlich des Neujahrsempfanges am Samstag, dem 4. Januar 2003. Das 30jährige Bestehen der Dachorganisation der Würselener Jungenspiele, die “Arbeitsgemeinschaft Würselener Jungenspiele”, kurz AWJ, war Anlass für den Ersten Bürger der Stadt Würselen, dieser einen “Wöschelter Düvel” zu widmen. In seiner Ansprache stellte Werner Breuer das große Engagement jedes Einzelnen in den Jungenspiel-Quartieren heraus. Er zitierte auch aus einem Protokollbuch des Würselener Sendgerichts vom 1. Mai 1602; darin wird das Brauchtum in Würselen erstmals dokumentiert. Überliefert ist darin auch, dass am Fest Christi Himmelfahrt, am 25. Mai 1620, die unverheirateten Männer des Dorfes und ihre Genossen am frühen Morgen in den Wald gezogen sind und dort einen Maibaum geschlagen haben. Bis heute zu ist dieses schöne und alte Brauchtum in Würselen lebendig erhalten worden. Es verleiht der Stadt Würselen seit vielen Jahrzehnten den Beinamen “Würselen – Stadt der Jungenspiele”.

duevel_fuer_awj

Dem Vorsitzenden der AWJ, Wolfram Michel, überließ Werner Breuer den “2. Wöschelter Düvel”, der ihn im Kreise seiner Vorstandskollegen unter dem Applaus der Gäste dankend entgegennahm. Die AWJ ihrerseits bat die Stadt Würselen, ihren Düvel im Rathaus aufzubewahren und damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seitdem ist der AWJ-Düvel in einer Vitrine im großen Sitzungssaal des Rathauses auf dem Morlaixplatz ausgestellt.

Verleihung des “Wöschelter Düvels” an Bernhard Wiesemann

Den “3. Wöschelter Düvel” seiner Amtszeit verlieh Bürgermeister Werner Breuer anlässlich des Neujahrsempfanges am Samstag, dem 3. Januar 2004, Herrn Bernhard Wiesemann. Bekannt ist Bernhard Wiesemann als geschätzter Pädagoge am städtischen Gymnasium. Der Oberstudienrat hat sich aber vielmehr nach Meinung des Ersten Bürgers besondere Verdienste erworben, indem er sich über seinen Beruf hinaus für und um die Jugend und die Musik eingesetzt hat. Bereits 1982 gründete er anlässlich einer Klassenfahrt nach Aschaffenburg den ersten Vorläufer des Jugendchores des städtischen Gymnasiums. Intensiv engagierte er sich auch um und für die deutsch-französische Partnerschaft. Dort, wo es seiner und der musischen Unterstützung bedarf, ist Bernhard Wiesemann zur Stelle. Besondere Erfolge verzeichneten Chor und Orchester mit einem durch Zufall entdeckten Musical. “Les Miserable” ist heute in aller Munde. Aber 1992 war es in Würselen Bernhard Wiesemann, der es dort erstmals auf die Bühne brachte.

duevel_fuer_wiesemann

Bürgermeister Werner Breuer verlieh Bernhard Wiesemann den “3. Wöschelter Düvel” in Anerkennung und Würdigung seiner besonderen ehrenamtlichen, kulturellen und völkerverbindenden Leistungen.

Verleihung des “Wöschelter Düvels”
an das Bundestambourkorps “Alte Kameraden” 1922 Würselen e.V.

Neben den Ehrungen mit der Ehrenmedaille „Wöschelter Düvel“ hatte sich Bürgermeister Werner Breuer entschlossen, in seinem letzten Amtsjahr anlässlich des Ehrenamtsabends am 28. Mai 2009 eine ganz besondere Ehrung auszusprechen: den “4. Wöschelter Düvel”. Eine besonders hochrangige Sonderehrung, die er in seiner zehnjährigen Amtszeit eigens geschaffen und erst dreimal ausgesprochen hat. Mit der vom Broichweidener Steinmetz Rainer Klinkenberg handgefertigten Granitfigur „Wöschelter Düvel“ ehrte Breuer das Bundestambourkorps „Alte Kameraden“ 1922 Würselen e.V..

Als Botschafter seiner Heimatstadt habe sich das Bundestambourkorps bewiesen und Würselen bei jeder Gelegenheit mehr als herausragend repräsentiert und vertreten. Die enge Verbundenheit mit dem Schützenwesen im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, hervorragende musikalische Qualitäten und untadeliges Auftreten verhalfen den „Alten Kameraden“ im Sommer 2006 schließlich die Ernennung zum Bundestambourkorps durch das Präsidium des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Stellvertretend für das gesamte Korps und voller Stolz nahm Vorsitzender Günther Klinkenberg die Auszeichnung entgegen.