Brunnen am Lindenplatz bei Nacht. Hellerleuchtet durch die Straßenlaternen. Im Hintergrund der Maibaum der Bissener Maigesellschaft.Eine Kappelle im Sonnenlicht, Ein großer Baum und Steine im Vordergrund; Würselen PleyHerbstmorgen im Wurmtal; leichter Nebel zieht in der aufgehenden Sonne über Wiesen und BäumePfarrkirche St. Sebastian in herbstlichem Sonnenlicht

Verteilung von Jod-Tabletten

Im gemeinsamen Verbund haben Stadt und StädteRegion Aachen und die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg die Vorverteilung von Jodtabletten organisiert. Bezugsscheine konnten ausschließlich im Online-Verfahren beantragt werden und zwar innerhalb des einmaligen Aktionszeitraums vom 1. September bis zum 30. November 2017.

In der Region Aachen hat in der Zeit ab 1. September 2017 die so genannte Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten, kurz “Jodtabletten” genannt. Damit erhalten die Menschen in Stadt und StädteRegion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, die jünger als 45 Jahre sind sowie Schwangere und Stillende unabhängig von ihrem Alter die Möglichkeit, sich kostenfrei mit Jodtabletten zu versorgen. Über ein Onlineportal konnte der jeweilige Haushaltsvorstand einen Bezugsschein für Jodtabletten beantragen und in der teilnehmenden Apotheke der Wahl einlösen. Die Apotheken haben dann die entsprechenden Tablettenblister sowie einen Informationsflyer und einen Beipackzettel an die Bezugsberechtigten ausgegeben. Die Aktion dauerte insgesamt drei Monate, also bis zum 30. November. Anträge auf Bezugsscheine konnten allerdings nur bis zum 15. November 2017 gestellt werden.

Im Rahmen eines Pressegespräches haben am Dienstag, 22. August 2017, Dr. Markus Kremer, Leiter der Koordinierungsgruppe für die Vorverteilung der Jodtabletten in der Region und Beigeordneter der Stadt Aachen sowie seine Beigeordneten-Kollegen Gregor Jansen, StädteRegion, Peter Kaptain, Kreis Düren und Franz-Josef Dahlmanns, Kreis Heinsberg, das Verfahren vorgestellt und die Details des gemeinsam erarbeiteten Konzeptes erläutert.

Einnahme der Jodtabletten nur nach Aufforderung durch die Katastrophenschutzbehörde!

Die Einnahme von Jodtabletten „sättigt“ die Schilddrüse mit (nicht radioaktivem) Jod und verhindert nach einem Atomunfall so die Aufnahme von radioaktivem Jod; Schilddrüsenkrebs soll so verhindert werden. Nach der Strahlenschutzkommission des Bundes dürfen die Jodtabletten aber nur nach entsprechender Aufforderung nach einem atomaren Unfall eingenommen werden. Eine nicht zeitentsprechende Einnahme ist nutzlos und sogar schädlich. Auch für Menschen, die älter als 45 sind, so die Kommission, ist das Risiko durch die Nebenwirkungen der Jodtabletten größer als das Risiko einer zukünftigen Schilddrüsenkrebserkrankung.

WICHTIG ALSO: Die Jodtabletten dürfen nicht vorsorglich, sondern nur nach entsprechender Aufforderung der Katastrophenschutzbehörde eingenommen werden!

Informationsbroschüre für die Bevölkerung

Ergänzend zu der nun beginnenden Vorverteilung der Jodtabletten gibt es seit dem Frühjahr eine Informationsbroschüre. In der Broschüre “Information für die Bevölkerung in der Umgebung der Kernkraftwerkes Tihange (B)” wird sachlich und informativ erklärt, wie die Katastrophenschutzbehörden im Ernstfall für eine Information der Bevölkerung sorgen und welche Verhaltensregeln empfohlen werden. Und es geht um Vorsorge- und Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten.

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Viele wissenswerte Aspekte zum Katastrophenschutz sind in der Broschüre zusammengefasst. Fragen wie “Was kann passieren?” oder “Wie wirkt Radioaktivität?” werden beantwortet und auch die so genannte “Ines-Skala” zur Bewertung der Stärke von nuklearen und radiologischen Ereignissen wird erläutert.

Die von der Koordinierungsgruppe herausgegebene gemeinsame Broschüre “Information für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerkes Tihange (B)” kann über die Homepages der beteiligten Gebietskörperschaften aufgerufen und herunter geladen werden.