Pressemitteilung der STAWAG
Aachen. Im Projekt „Geothermie für die Region Aachen“ geht es mit weiteren Informationen in die nächste Phase: In den kommenden Tagen sind sogenannte Permitter der Firma IPS im Auftrag der STAWAG unterwegs. Sie gehen von Tür zu Tür, stellen das Projekt persönlich vor und holen – wo nötig – die Zustimmung der Anwohnerinnen und Anwohner ein. Dies ist beispielsweise nötig, wenn in Vorgärten kleine Messgeräte (Geophone) ausgelegt werden müssen oder Zufahrten für die Messfahrzeuge (Vibro-Trucks) erforderlich sind.

Im Gepäck haben sie einen Flyer mit allen wichtigen Informationen.
„Uns ist wichtig, dass die Menschen vor Ort wissen, was passiert – und warum“, erklärt Frank Brösse, Geschäftsführer der STAWAG Energie GmbH. „Daher erklären wir, wie die Messungen ablaufen und wie lange sie dauern.“ Eingesetzt werden spezielle Messfahrzeuge, die Schallwellen in den Boden senden. Diese werden an verschiedenen Gesteinsschichten unterschiedlich reflektiert. An der Oberfläche nehmen die Geophone die zurückgesendeten Signale wieder auf. An einem Messpunkt dauert die Messung selbst nur wenige Minuten, im Umfeld sind die Fahrzeuge maximal ein bis zwei Stunden wahrnehmbar. Anfang Dezember geht es mit den Messungen los.
Seismische Untersuchungen – das Wichtigste auf einen Blick
Die Messlinien erstrecken sich über insgesamt rund 39 Kilometer, unter anderem von Haaren nach Kornelimünster und von Würselen nach Stolberg. Gearbeitet wird überwiegend auf öffentlichen Straßen und befestigten Wegen. Für die Untersuchung im gesamten Messgebiet veranschlagt die STAWAG zwei bis drei Wochen. Aus den aufgenommenen Daten können Expertinnen und Experten ein genaues Bild der Gesteinsschichten im Untergrund erstellen.

Geothermie – Wärme aus der Tiefe
Noch stammt ein großer Teil der Aachener Fernwärme aus dem Braunkohlekraftwerk Weisweiler. Das soll sich ändern. „Wir wollen Schritt für Schritt auf umweltfreundliche und erneuerbare Quellen umstellen“, so Brösse weiter. „Tiefengeothermie kann dabei eine entscheidende Rolle spielen – sie liefert rund um die Uhr Wärme, braucht keine Brennstoffe und nutzt vorhandene Wärme im Erdinneren.“
Auch die NRW.BANK unterstützt diesen Weg und fördert das Vorhaben: „Geothermie ist ein zentraler Baustein der Wärmewende in NRW“, sagt Gabriela Pantring, designierte Vorstandsvorsitzende der NRW.BANK. „Gemeinsam mit dem Land schaffen wir gezielte Anreize und reduzieren Risiken – damit Kommunen und Unternehmen in diese Technologie investieren können.“ Dazu hatten das Land NRW und die Förderbank eine neue Förderung für Geothermieprojekte von Unternehmen und Kommunen gestartet, die die lokale Wärmewende voranbringen. Die Förderung ist Teil des Masterplans Geothermie des Landes NRW. Die Abwicklung erfolgt über die NRW.BANK.
Weitere Infos im Netz
Alle Informationen zum Projekt – wie z.B. eine Übersicht über die Messstrecke - finden Interessierte unter:
