Jubilare

Gratulation zum 103. Geburtstag

Die Stadt Würselen gratuliert allen Bürgerinnen und Bürgern zu runden und besonderen Geburtstagen ab 80 Jahren. Dazu erhalten die Jubilare ein Glückwunschschreiben des Bürgermeisters. Wer möchte, kann auch städtischen Besuch empfangen und beispielsweise mit dem Bürgermeister oder einem seiner ehrenamtlichen Stellvertreter einen kleinen Plausch halten.

Bürgermesiter Roger Nießen überreicht das Geschenk.


So einen Besuch hatte sich auch Magdalena Nevels zu ihrem 103. Geburtstag gewünscht. Das ließ sich Bürgermeister Roger Nießen nicht zwei Mal sagen und nahm den Termin gerne wahr. Als kleines Präsent hatte er einen Geschenkkorb mit verschiedenen Leckereien dabei sowie das Buch „Würselen: 100 Jahre Stadtrechte 1924 bis 2024“. Nevels und Nießen mussten schmunzeln, dass das Buch und auch die Stadtrechte eben jünger sind als die Jubilarin selbst. 

Viele Gäste und auch die Zeitung war schon da

Dass es im Haus Nevels etwas zu feiern gab, war nicht nur durch die bunt geschmückte Eingangstür in der Würselener Teutsiedlung zu sehen. Viele Gäste waren in den vergangenen Tagen schon da. „Auch die Zeitung“, berichtet Nevels stolz. Der Zeitungsartikel hängt schon gerahmt über der Tür. „Wir müssen trotzdem gut aufpassen, unser Tantchen ist zwar fit, aber zu viel Besuch wäre selbst für sie zu anstrengend“, sagt ihre Nichte Isolde Flecken, die sich um ihre Tante kümmert und sie auch mehrmals die Woche besucht.  


Manchmal hätte sie aber schon gern Hilfe und könne sich vorstellen, eine WG mit einer weiteren Frau zu gründen. „Die muss aber jünger sein, damit sei noch mehr im Haushalt machen kann“, sagt Nevels. „So eine 80-Jährige wäre doch gut.“ In ein Seniorenheim zu ziehen könne sie sich nicht vorstellen. „Das Tantchen ist sehr selbstständig“, sagt  Flecken . „Wir haben uns einige Einrichtungen angeschaut, aber das war nichts für sie.“

Zur Feier des Tages gibt es heute Schokoladentorte geschmückt mit einer großen 103. Anschneiden möchte sie sie jedoch noch nicht. „Ich möchte die Torte gern noch ein bisschen anschauen“, sagt sie.  So gibt es erstmal Pflaumenkuchen, selbstgebacken von ihrer Nichte. Dazu schlürft Nevels an ihrer Kaffeetasse.

Ein bewegtes Leben

Geboren wurde Nevels 1922 als mittlere von insgesamt drei Töchtern von Leni und Reinhold Matern. Nach dem Schulbesuch in der Volksschule Ebertstraße besuchte sie die höhere Berufsfachschule Textil in Aachen und schloss als Kunststopferin ab. In Kohlscheid eröffnete sie dann eine kleine Kunststopferei, wo sie auch ihre beiden Schwestern anstellte. Das Geschäft musste leider 1945 geschlossen werden. 1954 meldete Nevels ihr Gewerbe als Kunststopferin wieder an, später war sie viele Jahre in einer Reinigung in Jülich tätig. Auch privat fand sie ihr Glück, lernte 1942 Josef Nevels kennen und heiratet ihn 1943. 1947 kam ihr Sohn Harald auf die Welt. Nach 47 Jahren glücklicher Ehe verstarb ihr Mann 1989. 

Heute sei ihr Leben ruhiger. „Ich lese morgens immer erst die Zeitung“, sagt Nevels. „Mir ist wichtig zu wissen, was in der Welt vor sich geht.“ Dann gibt es auch den ersten Kaffee. Auch wenn sie allein lebt, koche sie morgens immer eine ganze Kanne, die sie den Tag über trinkt. „Das ist wohl mein Geheimnis, mein Lebenselixier“, lacht Nevels und nippt nochmal an der Kaffeetasse.