Tiere

Was tun an tierisch heißen Sommertagen?

Pressemitteilung des Tierschutzvereins für die StädteRegion Aachen e.V.

Im Gegensatz zum Menschen regulieren die meisten Haustiere ihren Wärmehaushalt nicht durch Schwitzen, sondern durch Trinken oder Hecheln. Deshalb müsse den Tieren bei hohen Temperaturen immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen, rät Sina Braun, Leiterin des Aachener Tierheims. Ihr Pflegeteam bietet den Hunden zusätzlich Schleckmatten mit selbst hergestelltem Hundeeis an. Darüber hinaus nutzt das Tierheim an heißen Tagen ein Berieselungssystem. Die produzierte Verdunstungskälte sorgt sowohl für kühle Luft als auch für eine angenehme Erfrischung.

„Wasser ist grundsätzlich eine gute Möglichkeit, die Hitze für verschiedene Tierarten erträglicher zu machen“, so die Aachener Leiterin. Für Hunde sei z. B. auch ein Hundepool im Garten oder ein Spaziergang am Gewässer eine tolle Abkühlmöglichkeit. Sittiche und andere Heimvögel nutzten ebenso gerne Badehäuschen oder freuten sich über eine vorsichtige Dusche aus der Blumenspritze. Zum Wohlbefinden der wilden Federträger könne ebenso jeder beitragen, indem man im Garten oder auf der Terrasse eine flache Schale mit Wasser für sie bereitstellt.

„Das nasse Handtuch auf einem Tierrücken ist leider weiterhin eine weit verbreitete Praxis bei Haustierbesitzern, die jedoch genau das Gegenteil bewirkt – einen Hitzestau“, warnt Sina Braun. Ihre Devise lautet „drunter, nicht drauf“. „Jedem Tier sollte ein kühles, schattiges Plätzchen zur Verfügung stehen, aber es sollte freiwillig aufgesucht werden können.“ Auch Vogel- oder Kleintierkäfige, die im Durchzug stehen, könnten bei den Bewohnern folgenschwere Erkrankungen nach sich ziehen.  

Dass kein Tier an heißen Tagen in einem Auto zurückgelassen werden darf, sollte nach den Aachener Tierschützern mittlerweile jeder schon einmal gehört haben. Leider kommen solche Fälle trotzdem immer wieder vor. Dabei kann bereits das Einsteigen und Mitfahren zu Hitzestress führen, wenn sich das Auto vorher in der Sonne aufgeheizt hat. Das Tier sei dem anfänglichen Hitzestau hilflos ausgesetzt. Aus diesem Grund führt das Aachener Tierheim ab Temperaturen über 30°C keine Vermittlungen mehr durch.

Besonders vorsichtig sollten Besitzer von brachycephalen Tieren, den sogenannten Plattnasen, sein. Die Hunde- und Katzenrassen mit den angezüchteten kurzen Schädelformen bekommen, so Sina Braun, wesentlich schlechter Luft, was den Wärmeaustausch der Körpertemperatur beeinflusst. Mops, Boxer, Perserkatze und Co. hätten daher ein erhöhtes Risiko für einen Hitzschlag.

Ebenso unterschätzt würde häufig die Asphalttemperatur. „Menschen merken oft nicht, dass sich Straße und Bürgersteig bei einer Lufttemperatur von 30°C auf über 60°C aufheizen kann“, betont die Tierheimleiterin. Bei Hunde- oder Katzenpfoten könne das zu Verbrennungen führen. Spaziergänge sollten daher in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt und Asphalt- sowie Pflasterwege möglichst gemieden werden.

So wird unseren tierischen Freunden durch verantwortungsvolles Handeln dabei geholfen, die Sommerhitze unbeschadet zu überstehen. 

Natalie Brocks