Ein herzliches Willkommen richteten die Vorsitzenden der Segelfluggruppe Nordstern e.V., Dominik Runkel und Dirk Landmesser, an die Gäste im Hangar. „Nachdem die letzte Taufe Anfang der 90er Jahre stattgefunden hat, freuen wir uns, heute noch einmal ein Flugzeug taufen zu können und dafür einen tollen Paten gefunden zu haben.“
Es handelt sich dabei um ein innovatives Segelflugzeug vom Typ LS8e „Neo“, gebaut und konfiguriert für Wettbewerbe und Freizeitflüge. Mitte Februar hat das emissionsfreie Elektroflugzeug die Endmontage verlassen und wurde an den Verein ausgeliefert. Erste Flüge ab Merzbrück hat es schon hinter sich, von nun an wird es die Jugend bei diversen Meisterschaften unterstützen. Es passt hervorragend in das Konzept des Flugplatzes und der Euregio: Es startet an der Elektroseilwinde, anschließend übernimmt das eigene Elektrotriebwerk, um in die Thermik zu fliegen. Je nach Wetterlage legt es sportliche Leistungen zwischen 300 und 1.000 km/Tag zurück, ohne einen Liter Benzin zu verbrauchen oder Emissionen freizusetzen.

Die Patenschaft für das Segelflugzeug hat die Stadt Würselen übernommen, bei der Taufe vertreten durch den Ersten Bürger der Stadt. „Bei diesem Termin haben wir alle so wenig Routine wie nie“, lachte Bürgermeister Roger Nießen.
Es erfüllt mich mit großem Stolz, hier zu sein und die Stadt Würselen in besonderer Weise vertreten zu dürfen.
Die Patenschaft zeige nicht zuletzt die Verbundenheit zum Verein bzw. zu den Fliegervereinen am Standort Merzbrück, so Nießen. Im kommenden Jahr blicke der Verein bereits auf stolze 100 Jahre Geschichte zurück, wobei Würselen eine große Rolle spiele. Die Segelflieger seien ein wichtiger Bestandteil und gehören fest zum Flugplatz, vor allem auch fest zu Würselen, wenngleich ihre Vereinsadresse Aachen sei. „Nicht zuletzt mit diesem Flugzeug gestalten Sie die Fliegerei von morgen mit, sind innovativ unterwegs.“
Diabolus, so heißt das neue Segelflugzeug, angelehnt an den Düvel, den Teufel oder eben ‚Diabolus‘ in lateinischer Sprache. „Die löwenähnliche Figur oben im Kirchturm St. Sebastian sollte in früheren Zeiten Böses abwenden“, erklärte Nießen den Hintergrund des Taufnamens, „so kam die Stadt Würselen zu ihrem Beinamen Düvelstadt. Und jetzt haben wir auch ein Flugzeug, das diesen Namen in die Welt trägt.“
Gemeinsam mit dem Verein freute sich Nießen über den Sponsor: mit der STAWAG habe man einen guten Partner gewinnen können, „Power für die Segelflieger“, sagte Nießen augenzwinkernd. „Und so darf ich dich auf den Namen Diabolus Würselen taufen!“

Für die Stadt Würselen gab es eine Urkunde mit Erinnerungsfoto, das nun im Rathaus auf dem Morlaixplatz zu sehen ist.
