Fußverkehr

Lebhafte Diskussion beim Maßnahmenworkshop zum Fußverkehrs-Check

Würselen hatte den Zuschlag für einen Fußverkehrs-Check erhalten und konnte mit professioneller Unterstützung den aktuellen Zustand des Fußverkehrs systematisch bewerten und im Ergebnis eine Verbesserung initiieren. Die Vorschläge zur Verbesserung wurden vom Planungsbüro VIA erarbeitet, das der Stadt mit seiner Expertise zur Seite stand. Zwei Strecken durch Würselens Zentrum sind dazu öffentlich begangen worden. Darunter sind auch bekannte Konfliktbereiche wie die Kaiserstraße, der Knotenpunkt Bahntrassenradweg und Wilhelmstraße sowie die Parksituation vor dem Gymnasium und der Sebastianausschule.

Im Alten Rathaus kamen nun interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Verantwortliche aus Politik und Verwaltung zusammen. Nach einer Begrüßung und Vorstellung von ausgewählten Maßnahmenvorschlägen teilte sich die Gruppe auf und diskutierte alle Einzelmaßnahmen an zwei Stellwänden.

Ein Saal mit Menschen, die zu einer Bühne schauen, wo eine Präsentation gezeigt wird.


Würselen hat vielerorts das Problem der historisch eng gestalteten Straßen, wo ein Nutzungskonflikt zwischen Rad-, Fuß- und Autoverkehr kaum vermeidbar ist. Teilweise fehlen auch klar erkennbare Wegverläufe: Dies trifft beispielsweise auf die Kreuzung am Markt zu, wo langfristig die Errichtungen eines Kreisverkehrs Abhilfe schaffen könnte. Auch Überlegungen darüber, ob die Friedrichstraße zu einer Einbahnstraße Richtung Markt umgewandelt werden sollte, wurden von vielen positiv aufgenommen. Eine sichere und attraktive Friedrichstraße würde den Fuß- und besonders den Schülerverkehr vom Bahntrassenradweg entlasten und eine echte Alternative bieten.

Ein weiteres zentrales Handlungsfeld stellt das schulische Mobilitätsmanagement dar – also die Verknüpfung von sicherer Infrastruktur (Querungen, Elternhaltestellen), Verkehrserziehung und Kommunikationsmaßnahmen zur Förderung des selbstständigen Schulwegs. Und das funktioniert nur unter Berücksichtigung aller relevanten Akteure; das Interesse der Schulen wurde bei den Veranstaltungen bereits bestätigt.

Antonia Seidel vom Planungsamt der Stadt Würselen:

Es hat uns sehr gefreut, dass an dem Workshop sowohl Verwaltung, als auch Politik und Bürgerschaft so vielfältig vertreten waren und rege mitdiskutiert haben. Es wurden einige Änderungen vorgenommen und wir haben sogar zusätzliche Maßnahmenvorschläge aufgenommen. 

Während manche Maßnahmen wie beispielsweise die Ergänzung von Zebrastreifen auf der Kreuzung Lindenstraße/Kaiserstraße einvernehmlich als sinnvoll erachtet wurden, wurde etwa in Bezug auf den Bahntrassenradweg viel diskutiert. 

Eine Straßenkarte auf einer Pinnwand


Dabei hat die Diskussion auch immer wieder den Bereich des Fußverkehrs verlassen und Verkehrsführungen im Stadtzentrum generell angesprochen. „Die Teilnehmenden haben ihre Visionen für eine gleichberechtige Mobilität vorgetragen und damit auch bereits Inspirationen für das Mobilitätskonzept geliefert. Das Thema bewegt die Menschen in vielerlei Hinsicht“, freut sich Fabian Onkels, Mobilitätsmanager in Würselen. Im kommenden Jahr wird die Stadt mit der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts starten. Im Verlauf des Projekts wird es mehrere Termine zur Bürgerbeteiligung geben.

Wie geht es weiter?

Das Planungsbüro wird nun die Ergebnisse des Workshops zusammenfassen und in einem Abschlussbericht der Verwaltung vorlegen. „Wir sind dem Zukunftsnetz NRW und dem Planungsbüro VIA sehr dankbar für ihre Arbeit und Sensibilisierung für den Fußverkehr“, so Antonia Seidel. 

Wir werden gemeinsam mit der Politik daran arbeiten, die erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen. Teilweise bieten sich hier bereits anstehende Projekte an. Das leidenschaftliche Engagement der verschiedenen Parteien stimmt uns optimistisch.

Voraussichtlich am 5. März 2026 wird das Planungsbüro VIA die Maßnahmen im Ausschuss für Technik, Bau und Mobilität vorstellen. Viele der langfristigen Maßnahmen werden in das zurzeit ausgeschriebene Mobilitätskonzept eingebunden. Auch dort wird es ein Beteiligungsformat geben, um nicht nur Fuß-, sondern auch Rad- und Autoverkehr in unserer Stadt gemeinsam neu zu denken.

Informationen zum Thema

Alle Infos zum Thema gibt es unter wuerselen.de/mobilitaet.