Der diesjährige Volkstrauertag hat die städtische Erinnerungskultur eindrucksvoll in den Fokus gerückt. Zahlreiche Würselenerinnen und Würselener waren der Einladung des Ortsverband Würselen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Stadt Würselen gefolgt.
Die Gedenkveranstaltung im Alten Rathaus wurde eröffnet von Bürgermeister Roger Nießen:
Der Volkstrauertag ist ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewalt und zugleich ein Tag der Besinnung – wie wir heute auf Krieg, Gewalt und Terror reagieren, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit bei uns und in der Welt tun können. Wir brauchen diese Momente des Innehaltens, genauso, wie wir Orte des Gedenkens brauchen, damit das, was geschehen ist, nicht verdrängt wird. Das nationale Gedächtnis, das eine identitätstiftende Wurzel unseres Verständnisses von Staat und Gesellschaft ist, braucht Stützen der Erinnerung. Gedenktage wie Denkmale bringen zum Ausdruck, welche Ereignisse und Erfahrungen unserer Geschichte wir im Bewusstsein auch künftiger Generationen bewahren und lebendig halten wollen.
Inhaltlich gestaltet wurde die Veranstaltung von Volker Dederichs, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, sowie Holger Deussen, Oberst der Reserve der Bundeswehr. Volker Dederichs in seiner Ansprache:
Krieg ist ein Ort, an dem jungen Menschen, die sich gegenseitig nicht kennen und nicht hassen, sich gegenseitig töten durch Entscheidung von alten Menschen, die sich gegenseitig kennen und hassen, aber sich gegenseitig nicht töten.
Seine Rede schloss er mit einem Zitat seines Großvaters, Fallschirmjäger im zweiten Weltkrieg, der in Afrika, Italien und Russland gekämpft hatte, den D-Day miterlebte hatte und im Juli 1944 bei Brest in Amerikanische Kriegsgefangenschaft verbracht wurde:
Bete, dass du das nie erleben musst, was ich erlebt habe.
Der anschließende Zug zum Ehrenmal auf dem Friedhof St. Sebastian wurde angeführt vom Bundestambourkorps Alte Kameraden 1922 Würselen e.V., weiterhin nahm eine Abordnung der Bundeswehr teil, deren diensthabender Offizier und einige Kranzträger. Ebenfalls nahm die Feuerwehr teil sowie Fahnenabordnungen der Feuerwehr und der Schützengesellschaften, weiterhin einige Stadtverordnete und Bürgerinnen und Bürger.
Am Ehrenmal auf dem Friedhof St. Sebastian fanden die Kranzniederlegungen durch die Bundeswehr und durch die Feuerwehr statt sowie die Ehrenbezeugungen durch den diensthabenden Offizier der Bundeswehr und durch den Bürgermeister.
Der Bundestambourkorps spielte „Ich hatt´ einen Kameraden“.
Die Stadt Würselen dankt allen, die an den Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag in Würselen-Mitte und auch in Bardenberg teilgenommen haben.
