Sie investieren viel Zeit, häufig auch Nerven und sind immer mit Herzblut dabei – Ehrenamtliche, die sich in den Kommunen Deutschlands engagieren. „In Würselen gibt es rund 200 Vereine, überall hier sind so viele Menschen, die täglich anpacken und das Leben in unserer Heimatstadt gestaltet, es bunt und vielfältig machen“, sagt die städtische Pressesprecherin Miriam Stickelmann. „Für sie veranstalten wir seit nunmehr 21 Jahren den Ehrenamtsabend.“
Monatelange Vorbereitung
Dabei ist das Team rund um Stickelmann Monate mit den Vorbereitungen beschäftigt. . Bis zum 31. März jedes Jahres können Vorschläge zur Auszeichnung mit der Ehrenmedaille „Wöschelter Düvel“ eingereicht werden. Nach einer Vorprüfung durch die Verwaltung entscheidet die Ehrenkommission des Stadtrates, wer die Auszeichnung erhält. Stehen die zu Ehrenden fest, geht es an das Programm. „Auch hier versuchen wir natürlich,echte Highlights zu bieten“, sagt Stickelmann. Die Auswahl des Programms ist dabei immer gut gemischt: Musikbeiträge, Comedy und gern auch Vereinsbeiträge – alles natürlich aus Würselen und der Region. „Da uns der Ehrenamtsabend als Dankeschön und Wertschätzung sehr am Herzen liegt, ist die Veranstaltung für die Gäste kostenlos“, sagt Stickelmann. „Dabei konnten wir schon oft Künstlerinnen und Künstler gewinnen, die sonst ordentlich Geld in die Kasse spülen.“

Hochkarätiges Programm
Das Programm konnte sich wieder sehen lassen und hat die zahlreichen Gäste im „ausverkauften“ Freilichttheater nicht enttäuscht. Nach einer kurzen, aber sehr stimmungsvollen Einlage der Wurmtalschule Scherberg eröffnete das Moderatorenduo, bestehend aus Pressesprecherin Miriam Stickelmann und Bürgermeisterreferent Benedikt Beckers, den Abend. Insgesamt zehn Ehrungen wurden vollzogen. Nach jeweils drei Ehrungen folgte ein besonderer Act. Den Anfang machte Jürgen B. Hausmann, der als Tourist aus Alsdorf für eine ganze Menge Lacher sorgte. Dann ging es weiter mit der Showtanztruppe der Au Ülle, die dem Publikum ordentlich einheizte. Das war an diesem Abend auch absolut nötig, denn vereinzelt waren die Gäste starken Regenschauern ausgesetzt. Kurzerhand rückten aber alle zusammen, sodass niemand im Regen sitzen musste. Auch die ausliegenden Regenponchos waren nützlich.
Auszeichnung für besonderes Engagement
Die schöne Aufgabe, die Geehrten auf Beschluss der Ehrenkommission des Stadtrates mit der Ehrenmedaille „Wöschelter Düvel“ auszuzeichnen, teilte sich Bürgermeister Roger Nießen wieder mit seinen stellvertretenden Bürgermeistern Hans-Peter Drabent und Winfried Hahn sowie seiner stellvertretenden Bürgermeisterin Brigitta Schüppen-Büttgen.
„Es geht einem ans Herz, Jahr für Jahr zu erleben, wie viel den Geehrten die Auszeichnung bedeutet“, sagt Stickelmann. „Das zeigt einmal mehr, dass ihr ehrenamtliches Engagement nicht einfach nur Vereinsarbeit ist, sondern eine große Herzenssache.“
Geehrt wurden für jahrzehntelanges Engagement im Ehrenamt:
Manfred Bendig, St. Salmanus-Bogenschützen-Gesellschaft 1889 e.V. Würselen
Guido Bleser, Bundestambourkorps Alte Kameraden 1922 e.V. (an dem Abend persönlich verhindert)
Torben Gehlich, St. Hubertus Schützengilde 1879 Würselen-Morsbach e.V.
Josée Gabrisch, Verein Unser Dorf – Linden-Neusen e.V. (u.a.)
Jürgen Hohlfeld, Würselener Tafel e.V. (u.a.)
Marlies Ilge, Arbeiterwohlfahrt, Ortsverband Broichweiden
Brigitte Seidel, Verein „Wir in Würselen“ e.V. (u.a.)
Michael Thiel, KG „Au Ülle“ Würselen e.V.
Karl-Heinz Voß, Rauchclub Haal von 1876 Würselen
Auch wenn die Ehrungen bis dahin schon rührend verliefen und dem ein oder anderen gestandenen Menschen Tränen in die Augen trieb, war die letzte Ehrung des Abends ein Gänsehautgarant. Denn auch die höchste Würselener Ehrung für ehrenamtliches Engagement wurde an diesem Abend übergeben. Es handelt sich dabei um den „Wöschelter Düvel“, eine steinerne Düvel-Figur, die dafür eigens von Steinmetz- und Steinbildhauermeister Rainer Klinkenberg geschaffen wurde. Die rund 30 kg schwere Skulptur wurde an diesem Abend zum fünften Mal in der Würselener Geschichte verliehen und stand den ganzen Abend prominent vor der Bühne – bis zum Schluss mit verdeckter Plakette. „Bis zur letzten Minute haben wir geheim gehalten, wer den steinernen Düvel bekommen sollte“, erklärt Stickelmann.

Stehende Ovationen für einen besonderen Menschen
Und dann war es so weit: Hans-Josef Bülles wurden mit dem fünften steinernden Wöschelter Düvel geehrt. Viele Weggefährten, Freunde und Familienangehörige hatte er mitgebracht. Die Laudatio hielt Bürgermeister Nießen höchstpersönlich. Allein die Ämter und Auszeichnungen von Bülles, die er im Zuge dessen aufzählte, nahmen mehrere Minuten Redezeit ein.
„Wer mit dir zusammenarbeitet, weiß, dass du immer da bist, wenn man dich braucht. Ich selbst durfte oft auf deinen Rat zählen. Lieber Ha-Jo, ich danke dir von Herzen für deine Freundschaft, für deine Loyalität und für deine Fähigkeit, Menschen zu begeistern“, sagt Nießen. „Viele Menschen hier auf der Burg Wilhelmstein – und weit darüber hinaus – konnten sich schon auf dich verlassen.“
Sichtlich gerührt blickte Bülles lange in die Menge, während die Gäste applaudierten und sich dabei von ihren Plätzen erhoben. Dem sonst redegewandten Ehrenamtler fehlten nun tatsächlich die Worte. Dass er diese Ehrung an dem Abend erhalten würde, wusste er vorab und hat die Vorbereitungen hierfür sorgfältig erledigt. Dass es ihm aber dann doch noch so die Sprache verschlagen würde, damit hatte er wohl selber nicht gerechnet.
Als dritter und letzter Show-Act war auch in diesem Jahr wieder die Eddy Schmidt Band mit dabei, die mit einem Mix aus aktuellen Hits sowie verschiedenen Klassikern zum Mitsingen und Tanzen anregte und das mit vollem Erfolg. Die Stimmung war großartig und alle Gäste in bester Feierlaune. Hans-Josef Bülles indes war damit beschäftigt, nicht enden wollende Gratulationen aus dem Publikum entgegen zu nehmen.

Es folgte der traditionelle Eintrag ins Goldene Buch für alle Geehrten mit anschließendem Pressefoto. Danach fanden sich die Ehrengäste mit Begleitung zu einem kleinen Umtrunk auf der Bühne ein.
Die Stadt Würselen gratuliert allen Geehrten nochmals herzlich!
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