Pressemitteilung vom Tierschutzverein der StädteRegion Aachen
Wenn sich herausstellt, dass die eigene Katze trächtig ist, falle es den meisten Besitzern wie Schuppen von den Augen, heißt es aus dem Tierheim in Aachen. Viele bereuten dann, dass sie die Kastration ihres Schützlings gänzlich abgelehnt, aus Bequemlichkeit immer wieder hinausgezögert haben oder nicht bereit waren, Geld dafür auszugeben. In den Städten Eschweiler, Herzogenrath, Stolberg und Würselen sei die Kastration von Freigängerkatzen sogar bereits Pflicht. Die Vorteile für das eigene Tier sollten jedoch schon ausreichen. Nach der Erfahrung von Marlies Bungert, Vorstandsmitglied im Aachener Tierschutzverein und Leiterin der Katzenfanggruppe des Tierheims, begeben sich kastrierte Kater deutlich weniger in Revierkämpfe, bei denen nicht selten Infektionskrankheiten übertragen würden. Auch bei der Fortpflanzung könnten sich Kater und Katze mit ggf. tödlich endenden Krankheiten infizieren.
Komme es dennoch zu ungewolltem Nachwuchs, stelle sich häufig die brennende Frage, was mit den Kitten passiert, deren Aufzucht nicht nur einen großen Arbeitsaufwand bedeute, sondern auch viel Geld koste. „Der Gang ins Tierheim ist dabei für viele Tierbesitzer leider nicht die erste Wahl, viele Jungkatzen werden ausgesetzt und sich selbst überlassen“, so Bungert. Dabei könne das Aussetzen eines Haustieres teuer werden, denn bis zu 50.000 € Bußgeld drohten, wenn man erwischt wird. Die Aachener Tierschützer erlebten regelmäßig, dass unentdeckte Samtpfoten auf der Straße zu einem Leben in Hunger und Krankheit verdammt sind. Trotzdem vermehrten sie sich stetig weiter – auch mit nicht kastrierten Hauskatzen. „Das Elend der Straßenkatzen muss ein Ende haben“, fordert daher Marlies Bungert.
Kastrationsaktion nutzen
Um die Katzenpopulation zu verringern, hat der Tierschutzverein gemeinsam mit Tierärzten nun eine Kastrationskampagne unter dem Motto „Besser für die Katz!“ ins Leben gerufen. Das Besondere: Die mitwirkenden Tierärzte hätten haben sich bereit erklärt, während der Aktionswochen vom 29. September bis 27. Oktober den Eingriff zum einfachen Satz der Gebührenordnung abzurechnen. Außerdem erhalte die Katze oder der Kater nach der Kastration kostenlos einen Mikrochip eingesetzt und werde zusätzlich der Stubentiger bei FINDEFIX, dem Register des Deutschen Tierschutzbundes, ebenso kostenfrei registriert. So könne die Mieze, sofern sie einmal entlaufen sollte und in einem Tierheim abgegeben wird, schnell wieder den Weg zurück zu ihren Besitzern finden.
Gute Nachrichten für sozial schwache Katzenbesitzer: Ihnen werde mit einem Zuschuss geholfen. Mit einem Nachweis über den Bezug von Bürgergeld, Grundsicherung, Wohngeld oder eine geringe Rente, könnten Bedürftige im Aachener Tierheim einen Gutschein über 50 € für die Kastration bei einem der Kampagnentierärzte erhalten.