
Regiotram
Zu viel Individualverkehr mit Staus auf unseren Straßen – ein Thema nicht nur in Würselen. Zum täglichen Verkehr im Norden der StädteRegion Aachen gehören nicht zuletzt 70.000 Pendlerfahrten. Dies bringt selbst das inzwischen gut ausgebaute Busangebot an seine Grenzen. Die Städte Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler sowie der Aachener Verkehrsverbund (AVV) und die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs AG (ASEAG) suchen nach einer Alternative, um den Verkehr zu entlasten und die Mobilität klimafreundlicher zu gestalten.
Als Lösung wird der Bau einer emissionsfrei zu betreibenden Regiotram-Verbindung von Aachen (Hauptbahnhof, Elisenbrunnen, Krefelder Straße) in das Umland (Würselen, Alsdorf, Baesweiler) vorgeschlagen. Durch schnellere, zuverlässigere und leisere Fahrten können viele Pendler vom Auto auf die Tram umsteigen, wodurch Luftverschmutzung, Lärm und Verkehrsbelastung reduziert werden.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die seit 2020 von der AVV GmbH koordiniert wird, wurde die Realisierbarkeit einer Regiotram-Verbindung zwischen Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler geprüft. Im Herbst 2023 beschloss der AVV die Vorplanung auf Basis einer Variante über den Annapark Alsdorf und beauftragte die weitere Koordinierung. Die Route wird im Wesentlichen der heutigen Linie 51 entsprechen, die so durch ein leistungsstärkeres, schnelleres Angebot ersetzt wird. Die Untersuchungen richten sich nach den modernsten Standards und technischen Möglichkeiten, etwa was Federung der Fahrzeuge und Dämpfung der Trassen betrifft. So wird ein besonders leiser und komfortabler Betrieb angestrebt, der besonders auch für Anwohnende eine Verbesserung der Lebensqualität darstellt.
Anbindung Merzbrück
In Würselen wird zusätzlich die Möglichkeit untersucht, den Strukturwandelstandort Merzbrück über einen Seitenast ebenfalls an die Straßenbahn anzuschließen. Im Hinblick auf den geplanten Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau entsteht hier ein zukunftsfähiger und innovativer Cluster um den Forschungsflugplatz Würselen Aachen als Luftfahrt- und Logistikstandort. Der zukünftige Mobilitätshub sieht hier die Verbindung zwischen euregiobahn und Regiotram vor.
Umsteigefreie Verbindungen nach Aachen
Seit Oktober 2024 existieren bereits Verbindungen der euregiobahn nach Stolberg und Alsdorf, jedoch fehlt bislang eine direkte, umsteigefreie Anbindung an das Oberzentrum Aachen – diese soll durch die Regiotram ermöglicht werden.
Vorläufig wird mit der Buslinie 97 eine Verbindung zwischen Würselen-Weiden und Eschweiler über Merzbrück eingerichtet, gefolgt von einer zweiten Ausbauphase, die eine Buslinie Herzogenrath – Würselen Mitte – Eschweiler vorsieht.
Würselen war bereits an das historische Aachener Straßenbahnnetz angeschlossen, welches zu den größten Netzen Deutschlands zählte. Über den Kaninsberg fuhren die Straßenbahnen von Aachen aus kommend über Würselen bis Bardenberg und durch Weiden und Linden-Neusen nach Hoengen. Die eingleisigen Strecken wurden 1953 stillgelegt und die Straßenbahnlinien 11 und 21 durch die heute noch auf im Wesentlichen der gleichen Strecke fahrenden Buslinien ersetzt.




